Vor Kurzem besuchten polnische Schulleiterinnen und Schulleiter die Dr.-Walter-Bruch-Schule (DWBS) in St. Wendel, um sich über das Bildungssystem an Berufsbildenden Schulen im Saarland zu informieren. Erste Station des Tages war der technisch-gewerbliche Bereich des Berufsbildungszentrums. Die stellvertretende Schulleiterin Kirsten Prams begrüßte zusammen mit den Abteilungsleitern der verschiedenen Fachbereiche, Elke Maierhofer, Henrike Langendörfer, Werner Jäckel und Michael Latz die Gäste samt Dolmetscherin im Integrierten Fachraum der Kfz-Werkstatt. Nach einem kurzen Überblick über die Strukturen der Schule durch Frau Prams, stellte Herr Jäckel das BVJ, das BGJ und die Berufsschule vor. Eine angeregte Diskussion ergab sich beim Vergleich der Schulsysteme der beiden Länder, denn in Polen durchlaufen die Schüler verpflichtend eine sechsstufige Grundschule und eine dreistufige Mittelschule, bevor sie sich für eine zwei- bis dreijährige Berufsgrundschule entscheiden können. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, besichtigte die Gruppe zunächst die Kfz-Werkstatt, bevor sie in die Metallwerkstatt weiterzogen. Letzte Station war die Holzwerkstatt. In allen drei Werkstätten standen die dort eingesetzten Lehrwerkmeister den interessierten Gästen Rede und Antwort.
Als zweite Station des Tages stand der sozialpflegerische Bereich der DWBS auf dem Plan. Frau Langedörfer und Frau Müller-Hoffmann stellten in einem kurzen Vortrag die Sozialpflegeschule und die Akademie für Erzieher vor. Im Anschluss gab es einen Rundgang durch die Schule und die Möglichkeit für die polnischen Gäste, verschieden Klassen zu besuchen und dem Unterricht zu folgen. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen nutzen die Gäste die Gelegenheit, um die zahlreichen Eindrücke des Tages noch einmal mit den Lehrerinnen und Lehrern der DWBS zu besprechen und Revue passieren zu lassen.
Gut gestärkt besuchte man im Anschluss die letzte Station des Tages, den kaufmännische Bereich der DWBS. Herr Latz stellte auf einem Rundgang durch die Schule die Fachoberschulen vor. Frau Langendörfer informierte über das Berufliche Oberstufengymnasium und beantwortete Fragen. Besonders das Konzept der dualen Ausbildung interessierte die Gäste aus Polen sehr. Anders als in Deutschland, wo die Schüler zunächst einen Vertrag mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb abschließen und sich dann die Schule dazu aussuchen, wählt in Polen die Berufsschule den Ausbildungsbetrieb für die Schülerinnen und Schüler aus. Beim Vergleich der beiden Schulsysteme ergaben sich erneut angeregte Gespräche über die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Gegen 15:30 Uhr verabschiedete Frau Prams die polnischen Gäste, bedankte sich für das große Interesse und für die interessanten Einblicke, die man an diesem Tag gegenseitig austauschte.