Werkstatt-Schule

Zielsetzung und Strukturelemente

Die Werkstatt-Schule richtet sich an Schülerinnen und Schüler aus Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen des Landkreises St. Wendel, die im allgemeinbildenden Schulsystem keine Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss haben. Der Lernortwechsel eröffnet ihnen die Möglichkeit, einen neuen Start zu setzen und sich gezielt auf die Anforderungen von Ausbildung und Beruf vorzubereiten.
Wesentliche Merkmale der Werkstatt-Schule sind:
• Verbesserung der Ausbildungsreife und Berufseignung durch einen dualisierten Bildungsgang (2 Tage theoretischer Unterricht – 3 Tage Fachpraxis in schulischen Werkstätten)
• intensive Unterstützung durch sozialpädagogische Begleitung
• Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
• die Möglichkeit des Erwerbs des Hauptschulabschlusses im Rahmen der Verordnung zur Prüfung von Nichtschülern und Nichtschülerinnen am Ende des Schuljahres

Aufnahmevoraussetzungen

Die Werkstatt-Schule richtet sich an Schülerinnen und Schüler am Beginn des letzten Schuljahres ihrer allgemeinen neunjährigen Vollzeitschulpflicht, für die keine Aussicht besteht, den auf den Hauptschulabschluss bezogenen Bildungsgang einer allgemein bildenden Regelschule – auch bei einer möglichen Verlängerung – noch erfolgreich abzuschließen. Durch Verbesserung der Ausbildungsreife und Berufseignung, Förderung der Berufswahlkompetenz und individuelle Vorbereitung auf den Eintritt in die Arbeitswelt soll der Schulversuch diesen Jugendlichen bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eröffnen.

Das Konzept der Werkstatt-Schule sieht im Sinne der Berufsorientierung vor,

– betriebliche Arbeitsformen in den schulischen Werkstattbereich zu übernehmen oder die fachpraktischen Inhalte statt im schulischen Werkstattbereich direkt in Betrieben begleitend zu vermitteln,

– den Unterricht in den Fächern Deutsch und Mathematik mit ihren für den Erwerb der Berufsreife zentralen Inhalten zu verstärken,

– die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch ergänzende sozialpädagogische Betreuungsangebote zu begleiten und zu unterstützen,

– den Erwerb der Berechtigungen, die mit dem Hauptschulabschluss verbunden sind, zu ermöglichen.

Perspektiven nach der Werkstatt-Schule

Mit der Teilnahme an der Werkstatt-Schule erfüllen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Vollzeitschulpflicht, sondern auch die Berufsschulpflicht. Ein Übergang in die Berufsfachschule ist mit bestandenem Hauptschulabschluss möglich.

Stundentafel

Die Stundenaufteilung, insbesondere der große Stundenanteil an Fachpraxis, kommt dem Lernverhalten der Zielgruppe weitgehend entgegen. So ist es möglich Defizite sowohl im Bildungsbereich als auch im sozialen Verhalten aufzuarbeiten. Nicht zuletzt wird ihnen durch die Breite dieses Angebotes die Möglichkeit eröffnet, eigene Neigungen zu erkennen und diese in einer späteren Berufswahl zu berücksichtigen.

Erwerb des Hauptschulabschlusses

Die Prüfung zum Erwerb der Berechtigungen des Hauptschulabschlusses findet am Ende des Schuljahres statt.
Die Schüler müssen sich hierfür gesondert anmelden.
Es werden folgende Fächer geprüft:
• praktisch: Fachpraxis und -theorie
• schriftlich: Deutsch, Sozialkunde, Mathematik
• mündlich: Wirtschaftskunde

Erfahrungsgemäß ist es in den meisten Fällen sinnvoller, den Hauptschulabschluss erst im darauffolgenden Jahr im Rahmen der Ausbildungsvorbereitung anzustreben, da die schulischen Defizite nur schwer innerhalb eines Jahres aufzuarbeiten sind.

Anmeldungen

Die Anmeldung erfolgt über die allgemeinbildenden Schulen. Es werden folgende Unterlagen
benötigt:
• Kopie des Schülerbogens
• die Notenlisten mindestens der beiden zuletzt besuchten Halbjahre
• eine Einverständniserklärung der Eltern

Nähere Informationen erhalten Sie von Frau Dipl.-Soz.Päd. Cathrin Hornetz
sozialpädagogische Begleitung der Werkstatt-Schule:
Tel.: 06851 – 801 6878 oder 0173 – 69 13 309.