Bild (v. Thomas Schmitt): Die Austauschgruppe im Park René Nicod in Oyonnax.
Nach dem erfolgreichen Start im März in das Abenteuer Schüleraustausch, machten sich im Mai 12 Schüler*innen und 2 begleitende Lehrer*innen mit finanzieller Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) auf den Weg zum Gegenbesuch ins Juragebirge. Nach knapp 500 km abenteuerlicher Anreise, wurde die Gruppe herzlich nach 6-wöchiger Trennung von den französischen Gastgebern begrüßt.
Ebenso wie in Deutschland, erwartete die deutschen Schüler*innen ein vielseitiges kultur-historisches Programm. Während des Besuchs Lyons, der drittgrößten Stadt Frankreichs, entdeckten die Schüler*innen in deutsch-französischen Teams das Viertel Vieux Lyon, wanderten durch die berühmten Traboules, geheime Gänge, die einst schon Résistance Kämpfern zur versteckten Fortbewegung dienten, und ließen sich von allerlei Requisiten, Kostümen und Miniaturwelten im Musée de la miniature et du cinéma beeindrucken.
Ähnlich beeindruckend gestaltete sich die Geschichte des Gastgeberortes Oyonnax, der seit dem Mittelalter das Zentrum der französischen Kammindustrie und mittlerweile als führender Standort der Plastikindustrie in Frankreich dient. Das Musée du peigne et de la plasturgie und ganz besonders das Musée de la grande vapeur gab interessante und einzigartige Einblicke in die Geschichte des Ortes.
Besonders einprägsam gestaltete sich der gemeinsame Schulbesuch des Lycée Arbez Carme mit angegliedertem Internat, welches sich auf die Fachrichtungen Design und Sport spezialisiert hat. Unter anderem nahmen angehende Profi-Rugbyspieler die deutschen Schüler*innen mit zu einem gemeinsamen Rugby-Training, eine großartige Erfahrung für alle Beteiligten.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe die Alpenstadt Annecy, das Venedig der Alpen, und wurde durch das ehemalige Gefängnis Palais de l’Ile geführt, das auch von den deutschen Besatzern im zweiten Weltkrieg als Haftstätte für französische Widerstandskämpfer diente, und deren in Stein gekratzte Nachrichten die deutschen Schüler tief bewegten.
Nach einer wunderschönen Bootsfahrt auf dem See von Annecy traten die deutschen Schüler*innen, bereichert von vielen neuen Eindrücken und schönen Erfahrungen in ihren Gastfamilien, die Rückreise an. Das Fazit aller Beteiligten wird treffend von einem Schüler zusammengefasst: „Ich würde gerne wieder an einem deutsch-französischen Schüleraustausch teilnehmen, weil ich es sehr schön fand, es sehr viel Spaß gemacht hat und ich habe sehr viel gelernt und Erfahrungen gesammelt.“
Jessica Hares