Bienvenue en Sarre! Seit vielen Jahren findet zum ersten Mal wieder ein Schüleraustausch mit Frankreich an der Dr.-Walter-Bruch-Schule statt

Bienvenue en Sarre! Seit vielen Jahren findet zum ersten Mal wieder ein Schüleraustausch mit Frankreich an der Dr.-Walter-Bruch-Schule statt

Bild (v. Evi Zarth): Die deutsch-französische Austauschgruppe bei der Ringwall-Führung mit anschließendem Besuch des Keltendorfs in Otzenhausen.

Voller Vorfreude und Aufregung warteten 12 Schüler*innen am St. Wendeler Bahnhof auf ihre 14 französischen Austauschschüler*innen des Lycée Arbez Carme in Oyonnax, die trotz Streiks in Frankreich ihre einwöchige Reise zum ersten Schüleraustausch an der Dr.-Walter-Bruch-Schule seit 1997 antraten.

Schulleiter Hubert Maschlanka begrüßte mit größter Freude die Gäste aus dem südlichen Jura und betonte: „Die Begegnung und das Kennenlernen von jungen Menschen in Europa ist ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben in unserer internationalen Gemeinschaft. Mit dem Bewusstsein der historischen Kriege zwischen Deutschland und Frankreich sollen die Kultur, Politik und Wirtschaft in unseren Ländern weiterentwickelt werden und dauerhafte Freundschaften entstehen.“

Die Schüler*innen beider Länder erwartete ein vielseitiges Programm, das von interaktiver City & Quest Tour und Keramikbemalen in Trier, über den Besuch der Gedenkstätte ehemaliges Gestapo Lager Neue Bremm und kulinarischer Stadtführung in Saarbrücken bis hin zu einem Tag rund um den Nationalpark Saar-Hunsrück führte. Gemeinsame Schulbesuche kamen natürlich auch nicht zu kurz und gaben den Gästen interessante Einblicke in unser deutsches Schulsystem.

Ganz besonders gefiel den Schüler*innen das Bemalen von Keramiktassen, Tellern, Döschen und vielem mehr im Trierer „Malmal“. Sie ließen ihrer Kreativität freien Lauf und fieberten dem Erhalt ihrer gebrannten Keramik am Ende ihres Aufenthalts entgegen. Der wohl bewegendste Programmpunkt war der Besuch der Franzosen des ehemaligen Gestapo Lagers Neue Bremm in Saarbrücken. Mit berührenden Worten und auf fließendem Französisch berichtete der 91-jährige Zeitzeuge Horst Bernard von dem Grauen, das während des Zweiten Weltkriegs tausende Inhaftierte, darunter viele Franzosen, im Lager erleiden mussten. Zukunftsträchtig und zugleich historisch ging es am letzten gemeinsamen Tag der gesamten Gruppe zu. In zwei Workshops am Umwelt Campus Birkenfeld lernten die Schüler*innen und auch ihre betreuenden Lehrkräfte, Isabel Arroyo Hidalgo und Thomas Gondran aus Frankreich, sowie Jessica Hares und Anne Lambert von der Dr.-Walter-Bruch-Schule, welches Potenzial in einem INNODIG (Innovationslabor Digitalisierung) und der Einrichtung einer Photovoltaik Anlage steckt. Auch das schlechte Wetter hinderte die Gruppe nicht daran, den keltischen Hunnenring in Otzenhausen zu besteigen und interessante Details über das gemeinsame keltische Erbe zu lernen. Am Tag vor der Abreise der Franzosen ließen die Schüler*innen die Woche gemeinsam mit ihren Familien und den Gastschülern ausklingen.

Ich würde so einen Austausch immer wieder machen.“, „Meine ‚corres‘ und ich sind sehr gute Freunde geworden.“ und „Ich fand den Austausch sehr hilfreich für beide Seiten da ich gemerkt habe, dass mein Austauschpartner versucht hat Deutsch zu reden und zu lernen und mir hat es geholfen mein Französisch ein bisschen zu verbessern.“ sind Feedbacks der Schüler*innen der Dr.-Walter-Bruch-Schule und spiegeln den Erfolg dieser deutsch-französischen Begegnung, ganz im Sinne des 60-jährigen Jubiläums des Elysée Vertrags, wider. Im Rahmen dieses Vertrags wurde das Deutsch-Französische-Jugendwerk gegründet, welches den Austausch finanziell bezuschusste und somit diese deutsch-französische Begegnung erst möglich machte. Am Ende verabschiedeten sich keine Fremden, sondern neu gefundene Freunde voneinander und alle Beteiligten freuen sich schon jetzt auf den Rückbesuch in Oyonnax im Mai 2023.

Jessica Hares