Von wahrer „Power“, der Macht der Ideen und einer unglaublichen Reise

Von wahrer „Power“, der Macht der Ideen und einer unglaublichen Reise

Am Anfang steht immer eine Idee, dahinter eine einzige Person. Wie wird aus einer Idee Realität? Wie schafft man es, andere von seinen Ideen zu begeistern? Wie bewegt man als einzelner Mensch die Welt?

Das will uns Joachim Franz, Abenteurer, Expeditionsleiter, Geschäftsmann und Organisator vieler Charity-Projekte, der uns am 28.03. besucht, näherbringen. Die Schüler der Gewerbeschule 10 und Fachoberschule 11 haben die Chance, ihm 60 Minuten zu lauschen und sich inspirieren zu lassen von diesem ungewöhnlichen Mann, der schon so vieles bewegt hat. Er schafft es wie kein Zweiter uns von Anfang an mitzunehmen:

Wir schauen mit ihm zunächst fast 30 Jahre zurück. Vor dem Badezimmerspiegel finden wir Joachim Franz, 30 Jahre alt, Schichtarbeiter, fast 130kg schwer. Er fragt sich: „Was ist aus meinem Träumen geworden? Ist das, was ich hier mache, das was ich für mein Leben will?“ Die Antwort ist ganz klar: „Nein!“

Und damit beschließt er sein Leben radikal zu ändern. Zunächst setzt er sich ein Ziel, er will in nur vier Monaten einen Marathon laufen. Die Leute lachen ihn aus, nehmen ihn nicht ernst, viele verurteilen ihn. Aber dennoch: Er verliert in dieser Zeit 60kg und schafft es tatsächlich. Nach und nach gräbt er wieder seine Kindheitsträume aus und verwirklicht sie:

Mit dem Fahrrad ans Nordkap? Kein Problem. Mit dem Bobbycar über die Alpen – Das klingt total verrückt, aber er zieht es durch. Mit dem Tretroller durch den Süden-Afrikas – uncool auf den ersten Blick, aber am Ende ein Erfolg im Sinne der Völkerverständigung. Er hat irgendwann alle Kontinente bereist, hat Freunde überall auf der Erde.

Die Selbstverwirklichung gibt ihm das, wonach er so viele Jahre gesucht hat. Aber noch etwas fehlt, denn die eine entscheidende, weltbewegende Idee ist ihm noch nicht gekommen. Was könnte er tun, um die Welt zu ändern und zu verbessern? Ein Haus voller traumatisierter Mädchen und junger Frauen, alle HIV-positiv gibt den Ausschlag: Er möchte gegen AIDS kämpfen.

Schritt für Schritt führt uns Franz von der Idee zur Umsetzung: Was muss man tun, um Sponsoren zu bekommen, wie erlangt man die Aufmerksamkeit der Presse und der Öffentlichkeit? Seine Antwort: Das Warum ist entscheidend. Denn: kann man jemandem erklären, warum man etwas will, dann ist die Unterstützung fast sicher. Und wenn man glaubwürdig ist, dann folgen einem die Menschen. So erklärt uns Franz sein Erfolgsrezept, das übrigens auch Steve Jobs anwendete.

Franz Zahlen sprechen für sich: Mit dem Rad die Panamerikana fahren, von Alaska bis Feuerland in 36 Tagen, das sind circa 20000 Kilometer. Er schafft es mit seinem Team. Während dieser Zeit geben sie außerdem 19 Pressekonferenzen und sammeln mehr als 2 Mio. Euro Spendengelder.

Was können unsere Jugendlichen also von ihm lernen?

  1. Schmerz geht, Stolz bleibt. Was man selbst erreicht hat, euphorisiert und macht unglaublich glücklich.
  2. Jeder ist in der Lage seine Ideen zu verwirklichen.
  3. Zur Umsetzung hat jeder die Mittel: Die eigene Stimme und Überzeugungskraft. Argumentiert man gut, kann man Menschen überzeugen und mitreißen.

Im Anschluss an diesem inspirierenden Vortrag bekommen alle Jugendlichen die Chance, sich für einen 5-tägigen Workshop, Teil der World-Youth-Expedition, in den Osterferien zu bewerben. Gesponsort werden diese Plätze von der KSK St. Wendel. Dieser wird veranstaltet von Franz‘ Firma Abenteuerhaus GmbH, hier dürfen sie gemeinsam Ideen sammeln und dann ihre eigenen Projekte erstellen, planen und erarbeiten angeleitet und unterstützt von Franz‘ Trainerin Sandra Wukowich. Im Rahmen der World-Youth-Expedition hat Franz die Workshops zusammen mit seiner Mitarbeiterin schon mit Schülern in ganz Deutschland gemacht und die besten Ideen tatsächlich auch umgesetzt. Hier findet alles Anwendung, über was Franz zuvor referiert hat.

Zwei unserer Schüler berichteten im Nachhinein vom Workshop und waren davon ebenfalls begeistert. „Meine Teilnahme am Projektcampus 2019 war für mich eine besondere Erfahrung und eine Bereicherung, weil ich im Rahmen dieses Projektes viele interessante Menschen kennengelernt und viel Neues erfahren habe“, so Hamza Al Omari aus der Gewerbschule 10. Besonders spannend fanden beide die Zusammenarbeit im Team und dass sie immer wieder an ihre persönlichen Grenzen gebracht wurden, zum Beispiel während der Präsentationen. Nikita, ebenfalls Schüler der Gewerbeschule 10 erzählte, dass ihn diese Präsentationen selbstsicherer machten und dass er am Ende stolz auf sein Projekt sein konnte. Die Projekte drehen sich beispielsweise um Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz oder den Umgang und Kommunikation mit anderen Menschen.

Beide wünschen sich, öfters an solchen Projekten teilnehmen zu können und wollen diese Erfahrung auf keinen Fall missen.

An Ende kann man zusammenfassen, dass alle Schüler gefesselt von Franz‘ Vortrag waren, sie waren ganz offensichtlich auch beeindruckt von Franz Vita und vor allem auch seiner Ausstrahlung. Er hat es geschafft, vor allem mithilfe seiner Sprache und seiner Persönlichkeit, die Schüler zu erreichen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Joachim Franz und den Organisatoren sowie der KSK St. Wendel für die Inspiration und die großartige Chance für unsere Schüler!

Von Elena Holzer