Brexit – und was dann? Christian Petry sprach am KBBZ über die Folgen des Brexit

Brexit – und was dann? Christian Petry sprach am KBBZ über die Folgen des Brexit

Im Rahmen der Reihe „Finanzielle Bildung“ an der Dr.-Walter-Bruch-Schule (kaufmännischer Bereich) sprach der aus Welschbach in der Gemeinde Illingen stammende europapolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Christian Petry, als Experte zum Thema „Wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen des Brexit – Auswirkungen auf Deutschland und die übrigen EU-Länder“ vor den Schülern. Eingeladen hatte „Unsere Volksbank eG St. Wendeler Land“.

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter, Hubert Maschlanka, erläuterte Christian Petry zunächst chronologisch, wie es zur Entscheidung zum Brexit, zum Austritt Großbritanniens aus der Gemeinschaft der 28-EU-Staaten, gekommen ist. 2013 stellte die Regierung unter David Cameron die Frage, ob die Briten weiterhin in der EU verbleiben möchten. Schon die Ankündigung des Referendums führte zu einem Stimmenzugewinn. Daraufhin wurde die Regierung wiedergewählt und musste nun das versprochene Referendum auch durchführen, obwohl es Cameron damit eigentlich gar nicht so ernst war, plauderte der Europaexperte aus dem Nähkästchen. So genommen, kam es eigentlich eher unbeabsichtigt zu der Entscheidung, aus der EU austreten zu wollen. 51,9 Prozent der Briten entschieden sich im Juli 2016 für den Austritt. Petry führte das Wahlergebnis unter anderem auf die geringe Wahlbeteiligung zurück.

Besonders die Auswirkungen auf den Status von Gibraltar und die Problematik mit Nordirland beleuchtete der Politiker. Dazu sollte man wissen, dass etwa 80 Prozent der Britischen Warenströme die Rute über Belfast in Nordirland nehmen. Dort gibt es nach dem harten Brexit eine echte Zollgrenze mit allen formalistischen Folgen. Besonders auch europäische Firmen mit Standorten in Groß Britannien, wie beispielsweise Airbus, sind von dem Ausstieg direkt betroffen.

Nach dem Vortrag hatten sie Schüler Gelegenheit, ihre Fragen an den Experten zu richten. Die rege Diskussion gab Aufschluss darüber, dass bei den Schülern ein großes Interesse an der Europapolitik herrscht und zeugt außerdem von dem großen wirtschaftspolitischen Sachverstand, der an der Schule vermittelt wird.

Zum Abschluss überreichte Mike Recktenwald von „Unsere Volksbank eG St. Wendeler Land“ einen Scheck über 1 000 Euro an die Schule. Der Betrag soll vorrangig in die mediale Ausstattung investiert werden.