Foto (v. Repia Poyraz): Jahrgangsbeste und Preisträger Abi 2020.
Seit 2007 gibt es in St. Wendel neben den allgemeinbildenden Gymnasien das berufliche Oberstufengymnasium an der Dr.-Walter-Bruch-Schule in der Jahnstraße. Beide Schulformen schließen mit der gleichen Qualifikation ab, der allgemeinen Hochschulreife (Abitur), welche zum Studium jedes beliebigen Faches an jeder Universität innerhalb der Europäischen Union berechtigt, sofern die Zulassungsvoraussetzungen (Numerus clausus) erfüllt werden.
Die Besonderheit des beruflichen Oberstufengymnasiums liegt darin, dass einer der beiden Leistungskurse, also der Fächer, die auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet werden und verpflichtend schriftliches Abiturfach sind, ein berufliches Profilfach ist. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit ein berufliches Wahlpflichtfach zu belegen. Alle anderen Fächer werden nach den gleichen Lehrplänen, wie an den allgemeinbildenden Gymnasien unterrichtet und die Schüler müssen sich den gleichen Abiturprüfungen unterziehen.
St. Wendel bietet den Bereich Wirtschaft mit dem Profilfach Betriebswirtschaftslehre, den Bereich Gesundheit und Soziales mit den Profilfächern Gesundheit oder Pädagogik/Psychologie und den Bereich Technik mit den Profilfächern Elektrotechnik oder Mechatronik an und ist damit der einzige Standort im Saarland mit diesem besonderen Angebot.
Der Unterricht der Oberstufe erstreckt sich über drei Schuljahre, der einjährigen Einführungsphase, in welcher im Klassenverband unterrichtet wird, und der zweijährigen Hauptphase, in welcher im Kurssystem unterrichtet wird.
Vorteile des beruflichen Oberstufengymnasiums sind, dass alle Schüler zu Beginn der Einführungsphase neu sind, niemand muss sich in bereits gewachsene Klassenstrukturen einfügen. Vor allem aber beginnt jeder in dem beruflichen Profilfach bei null. Zudem erlangt man neben dem Abitur eine tiefgreifende berufliche Bildung, was eine große Erleichterung bei einem späteren Hochschulstudium sein kann.
Zugangsberechtigung zur gymnasialen Oberstufe haben alle Schüler von Gymnasien mit einem Versetzungsvermerk in die Klassenstufe 10, alle Schüler der Gemeinschaftsschule mit einem Übergangsvermerk in die gymnasiale Oberstufe, alle Schüler der privaten erweiterten Realschulen mit einem Berechtigungsvermerk in die gymnasiale Oberstufe, alle Absolventen der Fachoberschulen und Absolventen der Handelsschule, der Gewerbeschule und der Sozialpflegeschule mit einem entsprechenden Notenprofil.
Schulleiter Hubert Maschlanka betont, dass das Oberstufengymnasium St. Wendel inzwischen eine alteingesessene Schulform ist, an welcher nicht experimentiert wird, sondern an welcher sich dieses Jahr der zwölfte Abiturjahrgang der Prüfung unterzieht. Das Gymnasium kann auf einen Pool von rund 120 Lehrkräften zurückgreifen, die alle die Befähigung zum Unterrichten in der gymnasialen Oberstufe haben und die zum großen Teil langjährige praktische berufliche Erfahrungen in ihren jeweiligen Fachbereichen haben.
Bisher haben sich fast 800 Schüler der Abiturprüfung am beruflichen Oberstufengymnasium in St. Wendel unterzogen. Die Werdegänge der Absolventen umfassen das komplette gesellschaftliche Spektrum, wie etwa Ingenieure, Ärzte, wirtschaftliche Führungskräfte, Lehrer, Piloten, Polizisten und vieles mehr.
An allen Oberstufen von Gymnasien haben Schüler breite Wahlmöglichkeiten bezüglich der zu belegenden Fächern. Um diese Wahlmöglichkeiten in vollem Umfang anbieten zu können, braucht eine Schule eine bestimmte Mindestgröße. Mit derzeit rund 300 Schülern in der Oberstufe und knapp hundert Abiturienten gehört St. Wendel zu den größten Oberstufengymnasien im Land.
Auch die technische Ausstattung der Schule lässt keine Wünsche offen. Die Schule verfügt über fünf Informatikräume, die alle auf dem modernsten Stand der Entwicklung sind. Zudem sind alle Klassensäle mit WLAN und hochmodernen digitalen Displays, Projektionskameras und Lautsprechern bestückt, was den perfekten Einsatz von Tablets und Notebooks ermöglicht.
Der Anmeldezeitraum für das berufliche Oberstufengymnasium läuft bis zum 21.05.21. Aufgrund der aktuellen Situation bittet die Dr.-Walter-Bruch-Schule das Einreichen der Anmeldungen vorzugsweise per E-Mail, in den Briefkasten vor Ort oder auf dem Postweg vorzunehmen.